Chinesische Medizin ist ein erfahrungsmedizinisches System, deren schriftliche Überlieferungen mehr als 3000 Jahre alt sind.
Im Gegensatz zu unserem westlichen Medizinsystem, das auf anatomischen Studien beruht, wird in der Chinesischen Medizin funktionell gedacht. So gibt es hier gänzlich andere Begrifflichkeiten. Auch
das Verständnis von Krankheit und Gesundheit ist in beiden Medizinsystemen sehr unterschiedlich. Während die westliche Medizin den Defekt in der Struktur vermutet und diesen mit vorwiegend
technischen Untersuchungsmethoden (z.B. Labor, Ultraschall, Computertomographie, Magnetresonanztomographie) untersucht, bedeutet Krankheit in der Chinesischen Medizin ein Ungleichgewicht der
Lebensenergie „Qi“ im Sinne von zuviel, zu wenig oder einerm gestörten Qi-Fluss (=Qi-Blockade). Dementsprechend werden Symptome oder Beschwerden in beiden Systemen in unterschiedliche diagnostische
Kategorien eingeteilt.
Diagnostische Verfahren sind neben dem Erheben der Krankheitsgeschichte durch ausführliches Befragen und Untersuchen die chinesische Puls- und Zungendiagnose.
Nachdem ein in der Chinesichen Medizin ausgebildeter Arzt das individuelle Krankheitsmuster des Patienten herausgefunden hat, legt er die passgenaue Behandlung
fest.
Zu den therapeutischen Verfahren zählen:
Akupunktur und Moxibustion (Erwärmung von Akupunkturpunkten)
Chinesische Arzneimitteltherapie
Chinesische Diätetik
Tuina und Anmo (massierende und chiropraktische Behandlungstechniken)
Qigong und Taijiquan (chinesische Bewegungstherapie)
Wenn man mit den Untersuchungsmethoden der "westlichen" Medizin trotz Beschwerden des Patienten keine Diagnose stellen kann, wird eine spezifische Behandlung schwierig.
In der Chinesischen Medizin dagegen kann man aus dem Symptomkomplex stets das Disharmoniemuster herausfinden und so einen individuellen Theapieplan
erstellen.
Grosser Wert wird in der Chinesischen Medizin auf die Prophylaxe von Krankheiten gelegt:
Ein wichtiger Begriff in diesem Zusammenhang ist „Yangsheng“ (die Lebenspflege). Das beinhaltet die Regulation des „Qi“ durch guten Umgang mit Körper, Geist und Seele mit dem Ziel einer bestmöglichen
Harmonie.